Fliegerangriff in Darfeld
am 8. 3. 1945.
Während des Fliegeralarms in den Mittagstunden kamen mehrere Bomber¬verbände über den Amtsbezirk Osterwick geflogen. Die Bomberverbände flogen über der Wolkendecke und waren daher nicht sichtbar. Aus einem das Schloß Darfeld überfliegenden Verband wurden 6 Sprengbomben abgeworfen.
Drei Sprengbomben, davon 2 5 Ztr.-Bomben, fielen wenige Meter hinter dem Wohnhause des Hauptlehrers i. R. Rademacher in den Hausgarten. Der Anbau des Hauses wurde vollständig zusammengedrückt, ¾ das Dach abgedeckt, Tü¬ren und Fenster herausgerissen und große Flächen Putz von den Decken geris¬sen. In sämtlichen Räumen des Hauses lagen die Trümmer von Decken, Fenster¬scheiben und Holz. Die Wände sämtlicher Räume zeigen starke, 2 fingerdicke Risse. Das Haus war bis in die Fundamente hinein erschüttert und stark mitge¬nommen. Hilfe der Nachbarschaft hat sofort eingesetzt. Das Haus ist nach Durchführung der notwendigen Instandsetzungsarbeiten noch bewohnbar.
Der 4. Sprengtrichter lag 10 m. hinter dem Wohnhause Rose. An der Ostseite des Hauses waren alle Türen und Fenster eingedrückt. Im übrigen hat das zum Teil aus Fachwerk bestehende Haus außer mehreren hundert Dachziegeln ver¬hältnismäßig wenig Schaden erlitten. Die direkt neben dem Sprengtrichter vor¬beiführende Stromleitung blieb unbeschädigt, so daß die Lichtanlage im Hause noch brannte. Der zwischen Haus und Sprengtrichter liegende Brunnen war bis obenhin mit lehmigem Grundwasser gefüllt. Es ist anzunehmen, daß durch die starke Detonation die Brunnenwand in der Erde eingedrückt wurde.
Die 5. Sprengbombe ist auf einem Ackergrundstück zwischen den Häusern Hölscher, Kuhmann und Kösters detoniert. Außer einem großen Sprengtrichter entstand an den umliegenden Gebäuden nur Dachziegel- und Fensterschaden.
Die 6. Sprengbombe fiel jenseits der Bahn in eine Wiese an der Südseite des Baches, nahe beim Hofe Werenbeck. An diesem Hofe wurde eine Wand einge¬drückt. An verschiedenen Gebäuden entstand Fensterschaden.
Da die Bomben an den Dorfrand zwischen den Häusern gefallen sind, ist der Schaden als verhältnismäßig gering zu bezeichnen, zumal, da Personen weder getötet noch verletzt wurden.
Dr. Herbsthoff