Fliegerangriff in Osterwick.
In der Nacht von Dienstag, den 8. auf Mittwoch den 9. Juli 1941 (dritte Nacht der Großangriffe auf Münster) gegen 1.30 Uhr warf ein feindlicher Flieger in Osterwick, Bauernschaft Höven auf den Weiden des Bauern Wessling, Bernard und Hemker, Karl, fünf Sprengbomben mittleren Kalibers. Außer der Beschädigung einiger Dachpfannen und Scheiben sind Schäden nicht entstanden.
Eine weitere Bombe fiel als Blindgänger in die Schweineweide des Bauern Heinrich Fleige in Osterwick, Höven 78 und liegt genau 35 m. von den Wirtschaftsgebäuden entfernt.
Am 10. Juli 1941 hat ein Kommando der freiwilligen Feuerwehr Osterwick über diese Einschlagstelle des Blindgängers eine splittersichere Abdeckung in Größe von 6 x 6 m. mit Sand, Stroh und Buschen hergestellt. Dieser Blindgänger wird voraussichtlich in nächster Zeit auf Anordnung der Luftzeuggruppe V 1 in Münster gesprengt werden, da er in der Nähe des Wohnhauses liegt.
Bis zur Herstellung der splittersicheren Abdeckung mußten die Häuser Fleige, Heinrich („Rieke-Fleige“), Fleige, Heinrich („Bültgen-Fleige“) und Ww. Fleige für zwei Tage geräumt werden.
Diesen Bombenabwurf habe ich vom Turm aus genau beobachtet. Insgesamt konnte man in dieser Nacht ringsum, insbesondere aber über Münster 93 Leuchtkugeln zählen. Ein Fallschirm einer Leuchtkugel wurde am anderen Tag von dem Bauern Meickmann-Feldkamp in der Nähe seines Hauses gefunden.
Dr. Herbsthoff