Detonation einer schweren Bombe (Sonderwaffe) in
Osterwick am Montag, den 20. November 1944.
Gegen 8.30 Uhr wurde von der bei Niehoff-Midlich in den Fürstlichen Wal¬dungen (Bergkämpe) befindlichen Feuerstellung der V-Waffe eine schwere Bombe abgeschossen. Sofort nach dem Abschuß ging die Bombe in Richtung Bauernschaft Höven wieder herunter und schlug mit starker Detonation auf einer Weide des Landwirts Wilhelm Brüggemann in Osterwick, Höven 15, ungefähr 20 m. nördlich des Nebengebäudes des Landwirts Alois Bruns in Osterwick, Höven 9 ein. Augenzeugen berichten, daß die Bombe mit einem sehr hellen Feuerschein und starkem Luftdruck explodierte. Lehmbrocken in Größe von einem halben cbm. waren an der Einschlagstelle aus der Erde gerissen. Weit und breit lagen einzelne Teile der Bombenhülle aus Aluminium verstreut. An den beiden Höfen Bruns und Brüggemann sind nur geringfügige Sachschäden (Dach, Türen und Fenster) entstanden. Die Bewohner waren zum größten Teil im Hause oder in nächster Nähe des Hauses und kamen mit dem Schrecken da¬von.
Osterwick, den 21. 11. 1944.
Der Amtsbürgermeister:
Dr. Herbsthoff
Um 18.45 Uhr am gleichen Tage (20. 11. 1944) kam eine aus der Feuerstel¬lung Midlich abgeschossene V-Bombe in Richtung Holtwick wieder herunter. Das Leitwerk brach ab und fiel auf eine Weide des Bauern Hinricher in Höven. Die Bombe flog weiter und detonierte mit starker Erschütterung auf einer Weide des Bauern Schlemann in Holtwick-Kirchspiel. Die Weide liegt zwischen den Gehöften Schlemann und Osterkamp. Geringe Sachschäden an mehreren Ge¬höften und Flurschaden.
Dr. Herbsthoff